Der Moosburger Sozialverein Tante Emma spendet insgesamt 10.000 € für Geschädigte des jüngsten Hochwassers, aufgeteilt in je 5.000 € für die beiden besonders hart getroffenen Orte Hohenkammer und Allershausen. Vereinsvorsitzender Johannes Becher überbrachte die Großspende des Vereins und erkundigte sich nach dem Stand der Aufräumarbeiten und den Erkenntnissen für die Zukunft.
In Hohenkammer war die Glonn in nie dagewesenem Ausmaß über die Ufer getreten und hatte zahlreiche Gebäude unter Wasser gesetzt. Der Pegelstand stieg über Nacht regelrecht sprunghaft an, sodass die Bewohnerinnen und Bewohner völlig überrascht in den frühen Morgenstunden evakuiert werden mussten. Michael Loy, 2. Bürgermeister der Gemeinde Hohenkammer, benannte das Problem der Elementarversicherung, die entweder nicht zu bekommen seien oder zu unwirtschaftlichen Konditionen. Viele Menschen stünden also ohne Versicherungsschutz da. Die Fluthilfen des Freistaats belaufen sich auf 2500 bis 5000 € – je nachdem ob ein Gebäude potentiell versicherbar gewesen wäre – aber die Schäden sind häufig um ein Vielfaches höher. Hinzu kommt, dass die Karte der versicherbaren Gebäude nicht parzellenscharf ist und zu vielen Diskussionen führt. Die Spendenaktion in Hohenkammer läuft noch bis 30.06. und bereits Anfang Juli wird der Gemeinderat über ein unbürokratisches Verfahren zur Auszahlung an die Betroffenen entscheiden.
Auch Allershausen war massiv betroffen mit massiven Überschwemmungen und längeren Stromausfällen. Erschwerend kam hier eine starke Öl-Verunreinigung hinzu, welches von speziellen Feuerwehr-Ölzügen aus Traunstein und Altötting in großen Umfang abgepumpt wurde. Eine große Herausforderung für Bürgermeister Martin Vaas ist die Unterbringungen von Einzelpersonen, deren Wohnungen vom Hochwasser so stark beschädigt wurden, sodass diese aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr sanierbar seien. Hier werden immer wieder Lösungen gesucht und gefunden.
Unisono wurde der Einsatz der Rettungskräfte und die große Hilfsbereitschaft in der Ortgemeinschaft hervorgehoben. Bei solchen Katastrophenereignissen relativen sich die vermeintlichen Probleme des täglichen Lebens und die Menschen helfen und rücken zusammen.
Für die Zukunft gilt es sich auf weitere Hochwässer dieser Art einzustellen, wohl wissend, dass auch künftig nicht alle Schäden vermeidbar sein werden. Dennoch ist zu prüfen, wie durch mehr Abflussmöglichkeiten und Flutmulden, sowie einem stärkeren Hochwassermanagement beim Amper-Kanal weitere Retentionsräume geschaffen werden können. “Alles kann man nicht verteidigen, aber man sieht ganz eindeutig: Die Katastrophen werden krasser, die Jahrhunderthochwasser kommen in immer kürzer werdender Abfolge und wir müssen uns darauf einstellen”, so Johannes Becher.
Der Tante Emma e.V. aus Moosburg unterstützt aus seinen ehrenamtlich erarbeitenden Überschüssen seit Jahren soziale, ökologische und humanitäre Projekte in und aus der Region. Allein im letzten Jahr wurden rund 25.000 € ausbezahlt und auch für den Herbst 2024 ist wieder eine Ausschüttung in dieser Größenordnung geplant – unabhängig von der aktuellen Spende für Allershausen und Hohenkammer.
„Ohne das enorme ehrenamtliche Engagement könnten wir diese Gelder nicht erwirtschaften. Insofern gilt mein Dank dem gesamten Team, sowie allen, die uns Ware spenden oder unser Angebot. Das Geld kommt in Hohenkammer und Allershausen in jedem Fall unmittelbar betroffenen zu Gute“, betont Vorsitzender Johannes Becher.
Gespendet werden kann weiterhin und zwar unter www.hohenkammer-hilfe.de und www.allershausen-packt-an.de .